Fachkraft für Schutz und Sicherheit

Seit September 2002 ist die Berufsausbildung zur Fachkraft für Schutz- und Sicherheit staatlich anerkannt und wird als Ausbildungsberuf im Sinne des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) bezeichnet. Die dreijährige Ausbildung findet im dualen Berufsausbildungssystem teilweise im Ausbildungsbetrieb und als Blockunterricht in der Fachschule statt. Außerdem wird berufstätigen Menschen eine zweijährige Umschulung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit mit gleichwertigem Inhalt angeboten. Zu den Aufgaben der Fachkräfte zählt die Sicherung von Personen und Objekten. 

Die Mitarbeiter der Sicherheitsdienste schützen Werte und Anlagen und arbeiten in präventiven Maßnahmen mit. Bei der Ausübung ihrer Tätigkeit stehen ihnen wie allen Bürgern die „Jedermannrechte" zu. Das aktuelle Berufsbild entspricht den gesetzlichen Bestimmungen für Schutz und Sicherheit und wurde im Jahr 2008 überarbeitet. Nach ihrer Ausbildung arbeiten die Sicherheitsfachkräfte entweder im öffentlichen Dienst oder in privaten Sicherheitsdiensten. Sie übernehmen vielseitige Aufgaben und werden auch in Notruf- und Serviceleitstellen oder im Revier- und Streifendienst eingesetzt. Übergeordnete Sicherheitsmitarbeiter sind für die Koordination und Einsatzplanung von Sicherheitskräften verantwortlich.   

Sie müssen in der Lage sein, Gefährdungspotentiale zu erkennen und zu beurteilen und angemessene Sicherheitsmaßnahmen einzuleiten. Im Rahmen ihrer Ausbildung lernen sie Wirkungsweise und Gefährdungspotenzial unterschiedlicher Waffen kennen. Außerdem überprüfen sie die Schutz- und Sicherheitstechnik hinsichtlich ihrer Mängel und leiten entsprechende Maßnahmen ein. Zu ihren anspruchsvollen Aufgaben gehört auch die Einhaltung objektbezogener Schutz- und Sicherheitsvorschriften, zu denen die Arbeitssicherheit, der Brandschutz und der Umweltschutz gehören. Zur Ausübung der verantwortungsvollen Tätigkeit ist es wichtig, alle entsprechenden gesetzlichen Regelungen zu kennen und diese entsprechend umzusetzen.   

Im beruflichen Alltag werden hohe Anforderungen an qualifizierte Sicherheitsmitarbeiter gestellt. In gefährlichen Situationen müssen sie Eskalationen vermeiden. Ihre Ausbildung absolvieren die meisten Teilnehmer bei einem Dienstleistungsunternehmen des Bewachungsgewerbes, an einem Flughafen oder bei einem Großveranstalter. Bereits während der Ausbildung müssen sich die Mitarbeiter an unterschiedliche Arbeitssituationen gewöhnen. Als Sicherheitsmitarbeiter werden sie am Tag und bei Nacht eingesetzt. Während ihrer Ausbildung müssen sie sich intensiv mit den Rechtsgrundlagen und ihrem Handlungsrahmen auseinandersetzen. Sie lernen Rechtsverstöße erkennen und welche Maßnahmen sie selbst durchführen können.  

Bei zahlreichen Problemen benötigen Sicherheitsmitarbeiter die Unterstützung durch die Polizei oder Feuerwehr. Oft sind die Fachkräfte bei Unfällen oder anderen Zwischenfällen als erster am Einsatzort. In schwierigen Situationen müssen sie einen kühlen Kopf behalten und Rettungsmaßnahmen einleiten. Durch ihre Ausbildung sind sie in der Lage, Gefahrensituationen rechtzeitig zu erkennen und können diese oft abwenden. Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes unterstützen die Planer einer Großveranstaltung oder helfen dabei, ein Gebäude sicherheitstechnisch auszurüsten. Sie sind Experten rund um das Thema Sicherheit. Zu den wichtigen Kompetenzen, die sie im Lauf ihrer Ausbildung erwerben, zählt der Waffenschein, das Führen von Hunden, unterschiedliche Selbstverteidungstechniken und die Erste Hilfe. 

Die Berufsperspektiven einer Fachkraft für Schutz und Sicherheit sind gut und erfahrene Mitarbeiter haben die Möglichkeit zwei Jahre nach ihrer Abschlussprüfung eine weitere Prüfung als Meister für Schutz und Sicherheit ablegen zu dürfen. Die Weiterbildung zum Fachwirt im Sicherheitsbereich stellt eine neue und interessante berufliche Möglichkeit dar. Die Fort- und Weiterbildung findet in Fachschulen, Fachhochschulen und Universitäten statt.


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